Die Gruppe, die sich um Philipp Neri gesammelt hatte, wird 1575 bei der Kirche Santa Maria in Vallicella als „Kongregation des Oratoriums“ nach den Regeln des Kirchenrechts errichtet. Die Kongregation unterscheidet sich von Ordensgemeinschaften, da Philipp Neri ausdrücklich auf Gelübde und Ordensstrukturen verzichtet hatte. Allein das Band der Liebe und die Entscheidung für das Zusammenleben sollten die Grundlage der Gemeinschaft bilden. Noch zu Philipps Lebzeiten entstehen weitere Gemeinschaften dieser Art, obwohl Philipp selbst das eigentlich nicht gewünscht hatte.
Am Ende des 17. Jahrhunderts kommt das Oratorium erstmals nach Deutschland. 1692 gründet Johann Georg Seidenbusch das erste Oratorium in Aufhausen bei Regensburg. Bald folgen ein zweites in Wien und ein drittes in München. Diesem ist ein Hospital angegliedert, in dem die Oratorianer Kranke betreuen. In der Zeit der Säkularisation gehen diese Oratorien jedoch wieder unter; 2012 wurde jedoch das Oratorium Aufhausen wiedererrichtet.