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In den theologischen Studienjahren nach dem 2. Weltkrieg fanden sich in Freiburg im Breisgau mehrere Theologiestudenten zusammen unter dem Gedanken, als Priester in der Gemeinschaft des Oratoriums des Heiligen Philipp Neri zu leben. Ziel war es, in der eigenen Diözese in Oratorium zu gründen. Sie hatten Verbindungen zu den Oratorien in Leipzig und später auch in München.
Nach mehreren Kaplansjahren kamen 1960 drei dieser jungen Priester nach Heidelberg, wohin sie der Bischof schickte, um die Seelsorge in der großen Stadtpfarrei St. Bonifatius (rund 8000 Katholiken) zu übernehmen. Im Sommer 1960 traten Albert Rapp, Karl Velten und Ludwig Bopp ihren Dienst an. Sie begannen das Gemeinschaftsleben im Geist des Heiligen Philipp Neri, bald auch mit weiteren Mitgliedern, die der Gemeinschaft beitraten.
Am 12. November 1968 wurde schließlich die Kongregation des Oratoriums des Heiligen Philipp Neri an St. Bonifatius nach den Normen des Kirchenrechts errichtet. In dieser Zeit hatte die Gemeinschaft 6 Priester, einen Diakon und einen Diplomtheologen. Aufgaben der Mitglieder im Laufe der Jahre waren die Pfarreiseelsorge in St. Bonifatius und St. Albert, Schulunterricht und Klinikseelsorge.
Im Herbst 2008 konnte im Beisein des Generalprokurators der Konföderation des Oratoriums, P. Edoardo A. Cerrato aus Rom, das 40-jährige Jubiläum der Errichtung des Heidelberger Oratoriums gefeiert werden.
Seit 2011 gibt es in Heidelberg auch ein Laienoratorium, eine Gruppe, die die Spiritualität des hl. Philipp Neri pflegt. Monatlich treffen die Mitglieder sich zu „Gesprächen am Puls von Gott und der Welt“ . So wie Philipp Neri das Oratorium als eine Gemeinschaft von Laien gegründet hat, versteht diese Gruppe sich als „Oratorium Saeculare“, als lebendige Gruppe im Geist des hl. Philipp. In den Treffen wird mit Gesang, Gespräch, Gebet und Schriftlesung ein Thema mitten aus dem Leben ergründet. In der Gemeinschaft einer Gruppe wird der christliche Glauben ins Gespräch gebracht, um im Miteinander-Teilen des Lebens neue Kraft zu schöpfen.