John Henry Newman war anglikanischer Pfarrer an der Universitätskirche in Oxford und Dozent der Theologie in der Kirche von England. Zwischen 1841 und 1846 zog er sich nach Littlemore bei Oxford zurück und führte ein abgeschiedenes Leben. Nach langen inneren Kämpfen wurde er im Oktober 1845 in die katholische Kirche aufgenommen und 1847 zum Priester geweiht.
Durch sein akademisches und literarisches Wirken sowie durch seine Konversion zur katholischen Kirche beeinflusste er das geistige Leben Englands und Europas im 19. und 20. Jahrhundert tief. Er gehört zu den Wegbereitern eines Glaubens, der in der Tradition wurzelt und sich zugleich vor dem Wissenshorizont der Moderne verantwortet.
In der katholischen Kirche in Deutschland fand John Henry Newman mit seiner Theologie große Beachtung. So wurde er auch gewissermaßen „Pate“ bei der Gründung des Leipziger Oratoriums (das als erstes deutsches Oratorium der Neuzeit entstand, da die früheren Kongregationen von Aufhausen, München und Wien nicht mehr existierten). Zur Seligsprechung Newmans wurde das auch in einer eigenen Publikation gewürdigt.
Mit einigen Gefährten gründete Newman 1848 in Maryvale bei Birmingham das erste englische Oratorium des hl. Philipp Neri, das wenige Jahre später nach Birmingham-Edgbaston übersiedelte. Am 19. 9. 2010 wurde John Henry Newman durch Papst Benedikt XVI. seliggesprochen.